Positives Denken – wie geht das?

Von Petra Ahrweiler


Positiv denken lässt dich auch unter schlechten Bedingungen wie eine Blume erblühen.

Hast du das Gefühl, häufig gestresst und müde zu sein?

Stehst du vor einer größeren Herausforderung?

Dann befindest du dich schnell in einem psychischen Tief.

Schnell bist du in einer Spirale von negativem Denken, fühlst dich immer stärker gestresst.

Hier findest du wertvolle Erläuterungen dazu, wie positives Denken dich aus Anstrengung, Stress und Frust heraus sowie zu neuer Energie und Lebensfreude führen kann.

Und es gibt konkrete, einfache Tipps zur Umsetzung, die auch noch jede Menge Spaß machen!

Wobei positives Denken nicht hilft!

Denkst du, hier geht’s um Schönmalerei? Nein, worüber ich hier spreche, ist keine positive Sichtweise um jeden Preis. Wenn jemand z. B. gerade einen nahestehenden Menschen verloren hat, dann ist vielleicht gerade etwas ganz anderes wichtig, z. B. die Zeit und Möglichkeit, zu trauern.

Es gibt auch in schweren Zeiten und im Alltag viele Situationen, die du negativ sehen kannst oder auch positiv. Darum geht es hier. Bestimmt kennst du das Bild vom halbvollen und halbleeren Glas. Es kommt auf die Sichtweise an, beides stimmt. Hier kannst du lernen, wie du das Glas häufiger halb voll sehen kannst.

Warum sollte positives Denken dir gut tun?

Das größte Hindernis beim Erlernen von positivem Denken kann sein, dass du es gar nicht lernen willst! Denn vielleicht denkst du jetzt, dass dein pessimistischeres Denken auch Vorteile hat. Du fragst dich, ob du überhaupt daran viel verändern willst? Du gehörst zu den Menschen, die sich sagen: „Ich gehe erstmal pessimistischer an eine Sache heran, dann bin ich auch nicht enttäuscht, wenn es mir nicht gelingt.“ Schützt du dich dadurch wirklich vor negativen Erlebnissen? Ich bin vom Gegenteil überzeugt und denke, dass du durch pessimistischeres Denken sogar den Misserfolg anziehst!

Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle. Wenn ich negativ denke, entstehen in mir auch negativere Gefühle. Denn durch eine pessimistischere Einstellung nehme ich mir viel Kraft, motiviert an ein Problem heranzugehen. Ich bremse mich selbst aus. Die Erfolgswahrscheinlichkeit sinkt. Habe ich statt dessen eine positive Einstellung, dann färbt meine Zuversicht auch meine Gefühle positiv. Ich gehe mit mehr Energie an die Sache heran, sammle mehr Kraft dafür. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich zu meinem Ziel zu gelangen, größer. Denn mehr Motivation und Einsatz stärken natürlich die Erfolgswahrscheinlichkeit.

„Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal.“

Marc Twain (1835 – 1910, amerikanischer Schriftsteller)

Entscheide dich jetzt dazu, etwas Neues auszuprobieren. Verabschiede dich von einer Haltung, die dich überhaupt nicht schützt. Mache den ersten Schritt hin zu einer angenehmeren Lebenseinstellung.

Wie du positives Denken lernst – einfach, leicht und schnell!

Du hast dich bestimmt schon einmal gefragt, weshalb manche Menschen grundsätzlich positiver denken als andere. Es gibt viele Gründe dafür, doch der wichtigste ist: Es ist erlernt. Niemand kommt als Pessimist auf die Welt. Das bedeutet, positives Denken kannst du lernen. Und wenn du es schon etwas kannst, dann wirst du es durch Übung noch mehr ausbauen.

Beim Wort „Übung“ graut es dir vielleicht, weil du denkst, jetzt kommt Arbeit und Zeitaufwand auf dich zu? Ich kann dich beruhigen, das ist nicht der Fall. Denn hier geht es um Kleinigkeiten im Alltag, die jeder auch bei noch so großem Zeitmangel ganz einfach umsetzen kann. Und Spaß machen die Übungen auch noch!

Wenn du dich zu den ausgewachsenen Pessimisten zählst, dann wird es zwar ein paar Tage oder Wochen dauern, bis du eine Veränderung bemerkst. Denn du wirst nicht von einem Tag zum anderen ein Optimist. Aber es funktioniert! Schon nach kurzer Zeit merkst du einen ersten Unterschied. Und es wird immer besser werden. Schon bald kannst du von anderen Menschen positive Rückmeldungen erhalten, weil denen nämlich auch auffallen wird, dass du etwas Positiveres ausstrahlst.

2 Möglichkeiten, wie du von Tag zu Tag positiver denkst

Ich gebe dir nun 2 einfache Übungen, die du direkt umsetzen kannst. Dies sind nur zwei Möglichkeiten von ganz vielen. Sie können auch eine Anregung sein, auf weitere Ideen zu kommen, falls genau diese Übungen nicht zu deinem ganz persönlichen Lebensstil passen.

Ein Tagebuch nur für positive Erlebnisse – auch die kleinen Dinge des Alltags

Hast du in der Vergangenheit irgendwann schon einmal Tagebuch geschrieben? Schreibst du gern etwas auf? Dann hast du dabei vermutlich in der Vergangenheit das Motto genutzt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Denn in diesem Falle teilst du dein Leid ja mit deinem Tagebuch. Du hoffst und versuchst, das Leid durch das Aufschreiben im Tagebuch ein Stück weit loslassen zu können. Allerdings befasst du dich dann intensiv mit den negativen Ereignissen, spielst beim Aufschreiben alles noch einmal in Gedanken durch. Und die Gedanken beeinflussen unsere Gefühle. Beim Aufschreiben wirst du dadurch traurig oder wütend usw. Es ist, als wenn du das alles noch einmal durchleben würdest. Vielleicht hast du diese Art des Tagebuchschreibens deshalb auch aufgegeben.

Ich möchte dir hier eine andere, vermutlich für dich ganz neue Form des Tagebuchschreibens vorschlagen. Schreibe nur all die Sachen auf, die in der letzten Zeit gut gelaufen sind. Die kleinen Ereignisse des Tages, die angenehm waren. Eine schöne Begebenheit, eine Situation, in der ein anderer Mensch dich angelächelt hat usw. Da kommt nichts Negatives rein, denn für die negative Sicht bist du schon Fachmann bzw. Fachfrau genug.

Hole dir dafür ein schönes Buch oder Heft. Man sagt, beim Essen würde das Auge mitessen. Bei einer solchen Art des Schreibens ist das vielleicht ähnlich. Wenn du dir ein optisch schönes Buch anschaffst, dann ist das schon der erste Anreiz dazu, dass es mit dem positiven Denken klappt.

Es ist sinnvoll, dieses Tagebuch anfangs täglich zu führen. Vermutlich denkst du jetzt: „Wie und wann soll ich das denn auch noch tun?“ Probiere aus, ob die letzten 10 Minuten vor dem Einschlafen passend sind, deine positiven Gedanken zum vergangenen Tag zu notieren. Das wird ein sehr angenehmes Gefühl zum Einschlafen produzieren. Es ist viel entspannender als z. B. das Fernsehen, was viele Menschen zum Einschlafen nutzen. Falls du dann schon viel zu müde bist, um noch einen klaren Gedanken fassen zu können, kann die Zeit nach dem Aufwachen vielleicht besser zu dir passen.

Probiere einfach aus, was der richtige Zeitpunkt speziell für dich ist. Wichtig ist nur, dass du dir nicht mehr als 10 Minuten am Tag dafür einplanst. Mehr Zeit ist nicht nötig zu investieren. Und mal ganz ehrlich, was sind 10 Minuten an einem Tag, der 24 Stunden hat. Es sind 10 Minuten, die du für dich selbst reservierst.

Viele Menschen, vor allem viele Frauen, sind den größten Teil des Tages für andere da und haben ständig das Gefühl, selbst zu kurz zu kommen. Dies ist also gleichzeitig auch noch eine gute Möglichkeit, dass du etwas Schönes für dich selbst tust, sozusagen ein ganz kleines Stückchen Wellness für die Seele.

Damit du am Ball bleibst und das schöne Buch nicht nach 1 – 2 Tagen im Regal verstaubt, lege dir den für dich optimalen Zeitpunkt fest. Die Veränderung des Denkens in eine positive Richtung bedeutet, dass du aus alten Gewohnheiten – nämlich der negativen Sichtweise – herauskommst. Ein Ritual erleichtert dir dabei, aus diesen alten Gewohnheiten hinauszukommen und neue, angenehmere aufzubauen.

Nun hast du dieses schöne Buch, du hast eine für dich passende Uhrzeit am Tag überlegt, sitzt oder liegst nun bequem, und es fällt dir nichts ein…? Dann fange einfach trotzdem an zu schreiben, denn der reine Schreibprozess führt schon dazu, dass eine andere Gehirnaktivität angeregt und Kreativität freigesetzt wird. Vor einem leeren Blatt zu verharren ist dagegen fatal, das Schreiben wird von Minute zu Minute schwerer.

Schreibe dann z. B. auf: „Mir fällt nichts ein, was ich gerade hier an positiven Dingen aufschreiben könnte.“ Doch habe ich es geschafft, mich heute erstmals auf dieses Experiment einzulassen. „Ich habe diese Idee mit dem positiven Tagebuch insofern umgesetzt, dass ich es mir angeschafft habe und tatsächlich zu schreiben begonnen habe.“ Merkst du es? Schon bist du drin im positiven Denken!

Die Wahrnehmung schulen: Positives im Alltag leichter entdecken und erinnern

Eine weitere Möglichkeit, das positive Denken zu trainieren, ist den Fokus auf positive Dinge zu lenken. Ich habe von einer Teilnehmerin einer meiner Kurse einen tollen Tipp dazu bekommen, wie das im Alltag gehen kann:

Lege dir eine Hand voll kleiner Steinchen (es gehen z. B. auch trockene Erbsen aus der Tüte) morgens in eine deiner Jackentaschen. Jedes Mal, wenn du an dem Tag eine angenehme oder positive Kleinigkeit erlebst, packst du eines dieser Steinchen in die andere Jackentasche um.

Am Ende des Tages kannst du zählen, wie viele Steinchen in die andere Jackentasche gewandert sind. Dies hilft noch in weiterer Hinsicht, positives Denken zu schulen: Du erinnerst dich dadurch abends leichter an die zugehörigen Situationen. Im Laufe des Tages, wenn du viel unterwegs bist, fühlst du oft die Steinchen in deiner Tasche. Dadurch wird deine Aufmerksamkeit immer wieder auf positive Dinge gelenkt.

Gehe deinen Weg, jetzt!

Viel Erfolg dabei wünscht dir 

Petra Ahrweiler

P.S.: Hast du dich an etwas erinnert, das du bereits erfolgreich genutzt hast, um die Aufmerksamkeit auf Positives zu lenken? Dann teile deine Tipps im Kommentar! Jeder Mensch ist anders, die Wege hin zu einer positiveren Lebenseinstellung sind so vielseitig. Mit deinem Feedback gibst du etwas Gutes von dir weiter.

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Petra Ahrweiler

Ich bin Psychologin, Paar- und Familientherapeutin.

Als Scheibenwischer bei Konflikt- und Krisenwetter verhelfe ich dir zu klarer Sicht und sicheren Schritten auf deinem Weg zu Lebensfreude, Harmonie und innerer Ruhe.

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