Glücklicher werden: Aufstehen und sich auf den Tag freuen

Von Petra Ahrweiler


Aufstehen und sich auf den Tag freuen - wie gelingt das?

Fühlst du dich oft gestresst und frustriert? Bist du oft unzufrieden?

Weshalb haben manche Menschen so häufig eine positive Grundstimmung und sind schon morgens besser drauf als andere?

Hier erfährst du, wie du schon mit kleinen Veränderungen im Alltag, die jeder ganz einfach umsetzen kann, den nächsten Tag mit Freude begrüßt.

Morgens mit einem Lächeln aufstehen, sich auf den Tag freuen, das ist nicht angeboren, das kannst auch du.

Selbst wenn du einen Job machst, der dir keine rechte Freude bereitet, und du deshalb morgens eher mit Unmut aufstehst, ist es möglich, zufrieden oder gar glücklich den Tag zu beginnen. Du bist deiner Lebenssituation und deiner Stimmung nicht ohnmächtig ausgeliefert. Hier erfährst du, wie du deine Stimmung positiv beeinflussen kannst. Du hast es selbst in der Hand! Selbst in schweren Zeiten!

Die Columbia-Universität hat einen Bericht darüber erstellt, wie glücklich die Menschen in 128 Nationen sind. Im Jahre 2015 hat Deutschland nur Platz 26 eingenommen. Geld allein macht nicht glücklich, ist eine alte Lebensweisheit. Die Menschen z. B. im Oman sind glücklicher als wir! Die Quelle dazu findest du hier.

Nutze ganz einfach umsetzbare Möglichkeiten

Viele Menschen leben unter schwierigen Verhältnissen; sie haben es ganz bestimmt nicht leicht. Doch trotzdem haben sie mehr Lebensfreude. Dies bedeutet im Umkehrschluss: Wenn du also gerade in einer schwierigen Situation steckst und es viele Dinge gibt, über die du dich ärgerst oder unzufrieden bist, kannst du trotzdem viel Lebensfreude erleben. Diese 3 Möglichkeiten können dir dabei helfen:

1. Wie du mit einem Lächeln kleine Wunder bewirkst

Wenn du morgens aufstehst und dich im Bad im Spiegel ansiehst, dann lächle dich doch einmal selbst an! Auch wenn du dich gerade äußerst müde und k.o. fühlst, lächle trotzdem! Wieso hilft das?

Bestimmt kennst du das im Kontakt mit anderen Menschen: Wenn du gehäuft auf andere Menschen triffst, die griesgrämig aus der Wäsche schauen, dann färbt das auf deine Stimmung ab. Triffst du dagegen auf freundliche Menschen, dann beeinflusst dies ebenfalls deine Stimmung.

Hast du schon einmal erlebt, dass ein wildfremder Mensch dich auf der Straße angelächelt hat, ganz einfach so? Ich habe das schon gesehen, und es war wirklich ein tolles Erlebnis. Das steckt an! Ich konnte einfach nur zurücklächeln.

Außerdem kommt es zu einer Veränderung der Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn, wenn man einige Sekunden lächelt. Dies führt ebenfalls zu einer leichten Stimmungsverbesserung.

Wenn du dich also morgens im Spiegel anlächelst, dann kannst du dich selbst mit dem Lächeln anstecken. Es ist auch viel schöner, das eigene Gesicht mit einem freundlichen Ausdruck im Spiegel zu betrachten. Wir können dabei etwas von den Indern lernen, denn die wissen das schon lange:

„Das Lächeln, das Du aussendest, kehrt zu Dir zurück.“

(Indische Weisheit)

Diese Möglichkeit der Ansteckung durch Lächeln funktioniert auch, wenn du dein Lächeln bei anderen Menschen einsetzt. Es muss natürlich ehrlich gemeint sein, nicht ironisch. Falls du also z. B. im Job Kollegen hast, die häufig mürrisch dreinblicken, lächle die ehrlich und bewusst an, auf ganz freundliche und liebgemeinte Weise. Und dann beobachte, was passiert.

„Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tage eine Freude machen könne.“

(Friedrich Nietzsche)

2. Wie du Probleme in Herausforderungen wandelst

Mehr Lebensfreude gewinnst du auch, indem du Störungen mehr als Herausforderungen siehst. Das bedeutet, wenn du etwas als Störung oder als Problem betrachtest, dann führen deine Gedanken dazu, dass du dich eher gestört und belastet fühlst. Wenn du die gleichen Situationen aber als Herausforderungen betrachtest, dann denkst du anders, positiver darüber.

Es bedeutet, dass du erkennst, welche Potentiale du hier entfalten kannst, welche Stärken du besitzt. Du hast Zuversicht, dass du das lösen kannst. Dadurch gehst du mit mehr Ruhe daran. Vielleicht erkennst du etwas, was du durch diese Situation lernen kannst. Deine Grundstimmung ist sicherlich positiver: Du fühlst dich nicht gestört und belastet, sondern in positivem Sinne herausgefordert.

Durch deine Gedanken kannst du deine Stimmung beeinflussen. Das funktioniert, denn eine bestimmte Situation ist für manche Menschen stressig. Die gleiche Situation löst bei anderen Menschen überhaupt keinen Stress aus. Welche Situationen im Alltag Belastungen auslösen, ist somit individuell verschieden.

Dies hat viele Ursachen. Eine davon ist, mit welcher Denkweise jemand in die Situation hineingeht. Etwas als Herausforderung statt als Problem zu betrachten ist somit kein Allheilmittel, aber es kann schon ein erster hilfreicher Schritt zu weniger Stress sein.

3. Was du gegen Ärger tun kannst

Wenn du dich ärgerst, dann ärgerst du nicht andere Menschen (das könnte vielleicht sogar manchem noch etwas Spaß machen), sondern du ärgerst im wahrsten Sinne des Wortes dich selbst, d. h. die eigene Person.

Kennst du das? Wenn du einen Tag hattest, an dem du dich viel geärgert hast, dann fühlst du dich viel gestresster, als wenn du viel gearbeitet hast. Ärger kostet unheimlich viel Energie, das kann dich richtig erschöpfen.

Wenn du dich also schon morgens auf den Tag freuen willst, dann ist es gut, dich möglichst wenig zu ärgern. Doch wie machst du das, wist du dich jetzt fragen?

Mit mehr Gelassenheit! Menschen, die gelassen sind, verspüren keinen Ärger, an denen perlen nervige Situationen einfach ab. Und Gelassenheit kannst du üben, ganz einfach! Im Alltag gibt es ganz viele Situationen, in denen du deine Gelassenheit trainieren kannst.

Bestimmt hast du es auch schon erlebt, unter Zeitdruck im Supermarkt an der Kasse zu stehen und zu erleben, dass es anscheinend mal wieder an allen anderen Kassen schneller geht als an deiner. Die Wartezeit scheint ewig zu dauern, du wirst immer nervöser und fängst dich an zu ärgern, weshalb es nicht schneller geht. Wenn du die Kasse wechselst, indem du dich woanders anstellst, wird es bestimmt an der neuen Kasse stocken und die Schlange, in der du vorher angestanden hast, löst sich plötzlich schneller auf.

Das ist ein schönes Beispiel dafür, Gelassenheit zu trainieren. Statt sich nun zu ärgern, akzeptiere besser, was du nicht ändern kannst: Nutze doch stattdessen lieber die Wartezeit für sinnvolle Dinge! Du kannst z. B. darüber nachdenken, was dir am Tag oder am Vortag an schönen Kleinigkeiten passiert ist. Nutze die Zeit dafür, dich im positiven Denken zu üben.

Für Fortgeschrittene: Wie du es schaffst, nachhaltig deine Lebensfreude zu steigern

Keine Sorge, du musst jetzt keine Verhältnisse wie im Oman herbeiführen, um glücklicher zu werden. Du kannst das, was bereits als Grundvoraussetzungen für ein zufriedenes Leben möglich ist, auch wirklich ausschöpfen. Dazu gehört zunächst einmal, auf das körperliche Wohlbefinden und genügend Schlaf zu achten. Denn wenn du ausgeschlafen bist und dich wohl fühlst, ist es einfacher, morgens aufzustehen und sich auf den Tag zu freuen.

Das klingt dir zu einfach? Du fragst dich, weshalb ich dir solch simple Sachen hier erzähle? Natürlich ist das logisch und sollte eigentlich jeder wissen. Und doch tun so viele Leute nichts dafür, weil ihnen andere Dinge wichtiger sind als genügend zu schlafen.

Ich rede hier nicht von Menschen, die sich die halbe Nacht um die Ohren schlagen, weil sie nicht ein- oder durchschlafen können. Aber falls du das Gefühl hast, du hättest so viel zu tun, dass du nicht rechtzeitig ins Bett gehen kannst, dann meine ich auch dich damit.

Es geht mir darum, dich daran zu erinnern, dass es sich um das Setzen von Prioritäten handelt. Wenn du nicht unter Schlafstörungen leidest und es dir ganz wichtig ist, am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein, sozusagen überlebenswichtig, dann wirst du Möglichkeiten finden, früh genug ins Bett zu gehen.

Wir Deutschen sind oft so fleißig, wir nehmen Sätze sehr genau wie z. B. „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“. Vielleicht ist es manchmal hilfreich, diesen Satz umzudrehen und sich selbst zu sagen: „Was ich auch morgen machen kann, das sollte ich heute nicht mehr tun“. Besonders Frauen haben oft gelernt, meist für andere zuerst da zu sein. Gehörst du dazu? Du hast ein Recht auf deinen Schlaf!

Eine weitere Grundvoraussetzung dafür, dich auf den kommenden Tag zu freuen, ist, etwas Schönes vor zu haben. Auch das hört sich so simpel an, ist es aber nicht immer. Denn wenn du dich z. B. in einem Job unglücklich fühlst und nicht weißt, wie du da herauskommen kannst, ist es schwer, sich auf etwas Schönes zu freuen. Oder wenn du arbeitslos bist und verzweifelt einen Job suchst, aber keinen findest. Es ist auch schwierig, sich auf den Tag zu freuen, wenn du jeden Tag wie den anderen erlebst und in Eintönigkeit vergehst.

„Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg.“

(Oskar Wilde)

Unzufriedenheit ist etwas sehr Wichtiges, um überhaupt den ersten Impuls hin zu einer Veränderung zu bekommen. Es ist der erste Schritt, das stimmt. Doch denke daran, es ist nur der erste, es müssen weitere Schritte darauf folgen, um zu mehr Lebensfreude zu kommen.

Du brauchst also ein Ziel, etwas für den nächsten Tag, auf das du dich freuen kannst. Wenn du morgens oder vielleicht sogar schon am Vorabend immer wieder daran denkst, wie schrecklich doch morgen bestimmt wieder dein Arbeitstag im verhassten Job sein wird, dann denkst du die ganze Zeit an das, was du am liebsten vermeiden würdest. Das ist aber kein Ziel, das ist nichts Positives. Auch dazu ein Beispiel:

Stelle dir einmal vor, du würdest essen gehen, sagen wir mal, in ein italienisches Restaurant. Der Kellner kommt und fragt dich, was du gerne hättest. Du schaust dir die Speisekarte an und antwortest: „Hmmm, Spagetti mag ich nicht.“ Maccaroni sind so schlecht zu essen, weil die Nudeln so dick sind, die bekomme ich immer so schlecht auf die Gabel. „Heute ist mir irgendwie so überhaupt nicht nach Pizza.“

Der Kellner weiß dadurch nicht, was er dir bringen soll. Er muss schon wissen, was du gerne essen möchtest, damit er dir auch das bringen kann, was du mit Genuss und Freude verzehren kannst. Wichtig ist es also auch im Alltag, dass du dir in Ruhe überlegst, was du eigentlich willst, wo du hinwillst, was dir wichtig ist.

„Der Ziellose erleidet sein Schicksal – der Zielbewusste gestaltet es.“

(Immanuel Kant)

Das bezieht sich auf kleine und große Dinge im Leben. Wen du dich also täglich morgens darüber ärgerst, dass die Kaffeemaschine nicht mehr richtig funktioniert, dann handle! Besorge dir eine neue Maschine oder finde eine andere Lösung, statt dich weiter zu ärgern.

Es ist sehr wichtig, dass du dir ein Ziel setzt und aktiv wirst. Wie sollst du ohne Visionen wissen, wo du hin willst? Wenn du dich nach dem Aufstehen auf den kommenden Tag freuen willst, dann ist es gut zu wissen, worauf du dich freust. Das kann die Freude auf den heißen und leckeren Kaffee aus einer neuen Maschine sein oder ein Entspannungsbad oder auch der allererste konkrete Schritt zum Jobwechsel.

Und da wir uns oft Ziele setzen, die nicht an einem Tag erreichbar sind: Setze dir Teilziele! Überlege dir, was du heute (ja, wirklich nur heute!) erreichen willst, was ein realistisches Ziel für den heutigen Tag ist, um den ersten Schritt zu deinem Ziel zu erreichen.

Wenn du dann heute Abend feststellst, dass du diesen allerersten Schritt geschafft hast, dann nimm diesen kleinen ersten Erfolg wahr, achte auf deine Erfolge! Denke vor dem Schlafengehen darüber nach, was du zur Erreichung deines Ziels am vergangenen Tag geschafft hast, ohne es klein zu reden. Und wenn es nur eine winzige Kleinigkeit ist: Du bist deinem Ziel wieder näher gekommen!

Die meisten Menschen achten viel mehr auf all das, was ihnen nicht geglückt ist und was noch zu tun ist. Dadurch drücken sie ihre Stimmung, statt sich selbst in eine frohe Grundhaltung zu bringen. Mach du das anders, denke stattdessen darüber nach, was dir gelungen ist, und verbessere dadurch deine Stimmung. Dann erst legst du deinen nächsten kleinen Teilschritt für den Folgetag fest.

Gehe deinen Weg, jetzt!

Viel Erfolg dabei wünscht dir 

Petra Ahrweiler

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Petra Ahrweiler

Ich bin Psychologin, Paar- und Familientherapeutin.

Als Scheibenwischer bei Konflikt- und Krisenwetter verhelfe ich dir zu klarer Sicht und sicheren Schritten auf deinem Weg zu Lebensfreude, Harmonie und innerer Ruhe.

  • Guten Morgen und DANKE!!!!
    Ihr Text hat mir gerade sehr geholfen, ein wenig zuversichtlicher und gelassener in meinen Arbeitstag zu starten. Eigentlich arbeite ich sehr gerne, aber im Moment fehlt der Antrieb . Mir ist gerade klar geworden , das dass Tragen meines Mund- und Nasenschutzes auf der Arbeit mein Lächeln versteckt, und nicht nur meins , sondern das von allen lächelnden Personen. Das ist , was mir fehlt!!!! Daher bin ich im Moment so lustlos bei der Arbeit. Werde heute versuchen, dass irgendwie anders auszugleichen. Mal gucken was passiert. Viele liebe Grüße , Claudia

    • Hallo Claudia,
      das kann ich mir gut vorstellen, wie sehr ein Lächeln am Arbeitsplatz durch die Mund-Nase-Masken fehlt und sich auf die Stimmung auswirkt! Es könnte ein entsprechend bedruckter Mund-Nase-Schutz vielleicht schon etwas helfen, da gibt es ja richtig originelle Sachen zu kaufen. Eine Geste mit den Händen, die das Lächeln symbolisieren soll, könnte auch eingeführt werden. Ich kann mir vorstellen, dass Stammkunden die auch übernehmen und immer wieder im Kontakt einsetzen, so dass auch ein angedeutetes Lächeln von anderen zurückkommt.
      Ich freue mich sehr, dass mein Artikel das Aha-Erlebnis gebracht hat, denn schon ist wieder mehr Handlungsfähigkeit geschaffen 🙂
      Viele liebe Grüße
      Petra

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