Kann ich meine Konflikte mit einer systemischen Aufstellung bei einem Psychologen lösen?

Von Petra Ahrweiler


Konflikte lösen mit einer systemischen Aufstellung und sich wieder in den Armen liegen können
Mit einer systemischen Aufstellung kannst du wieder glücklich werden

Du hast Streit mit einer anderen Person? Oder ein Konflikt schwelt schon lange? Was jemand von dir erwartet oder gar fordert, willst du nicht mitmachen? Du suchst nach neuen, anderen Möglichkeiten, um eine Auseinandersetzung zu lösen?

Von systemischen Aufstellungen hast du schon gehört, bist dir aber unsicher, ob das etwas für dich sein kann?

Du hast noch nie von Aufstellungen gehört und bist neugierig geworden: Was das ist? Hier erfährst du:

  • wie eine Aufstellung abläuft,
  • Für welche Konflikte eine systemische Aufstellung der richtige Lösungsweg sein kann – und unter welchen Bedingungen das nicht passend ist,
  • Worauf du bei der Auswahl des Anleiters unbedingt achten solltest.

Wie läuft eine systemische Aufstellung ab?

Ich führe selbst systemische Aufstellungen durch, und zwar in Anlehnung an Virginia Satir. Was das Letztgenannte bedeutet, erfährst du später. Es gibt sehr verschiedene Arten von systemischen Aufstellungen. Zunächst möchte ich dir den Ablauf einer Aufstellung mit meiner Vorgehensweise erläutern. So bekommst du eine Vorstellung davon, worüber ich hier spreche:

Ich kläre mit dir, was du konkret durch die Aufstellung erreichen möchtest und welche Personen am Problem beteiligt sind. Dann positionierst du die anderen Personen, die am Gesprächstermin teilnehmen (als sogenannte „Stellvertreter“) im Raum. Stelle dir vor, du wärst dabei ein Künstler, der das Problem in Form einer Skulptur bildlich darstellt. Dann beginnt die Lösung des Problems wie in den folgenden Schritten beschrieben:

Die Personen der Skulptur beschreiben ihr Empfinden in dieser Position. Jeder nennt die für ihn wichtigen Veränderungen, um sich gut und wohl fühlen zu können. Ich begleite dies, bis jeder die für ihn richtige Position gefunden hat. Die Skulptur kommt also in Bewegung. Durch das Erleben dieses Veränderungsprozesses findest du deine individuellen Wege zum Ziel.
Auch deine Teilnahme als „Stellvertreter“ oder als reiner Beobachter wirkt sich stark auf dich aus. Dadurch kannst du völlig neue Ideen auch zu deinen eigenen Themen erhalten.
Die gemeinsame Besprechung des Erlebten nach Beendigung der Skulptur vertieft deine Selbstreflektion und Lösungsfindung.

In einer systemischen Aufstellung erfährst du so auf äußerst spannende und faszinierende Weise ganz viel über Beziehungen, Verstrickungen, Zusammenhänge und Lösungswege. Im Vergleich mit einem rein sprachlichen Austausch nimmst du viel umfangreichere Ergebnisse aus einer Aufstellung mit.

Und das geschieht mit spielerischer Leichtigkeit. Denn du musst das Problem kaum beschreiben. Dadurch entfällt für dich das aufwühlende Erzählen der Probleme. Eine systemische Aufstellung ist eine sehr tief wirkende Methode, welche die Wahrnehmung über alle Sinneskanäle einschließen kann. Deshalb befreist du dich so viel einfacher von alten, unbewussten, begrenzenden Verhaltensweisen und Denkmustern. Völlig neue Sichtweisen bieten sich dir und du kannst wieder positiv denken. Verborgene Potentiale werden frei. Du bekommst ganz neue Ideen zur Umsetzung.

Systemische Aufstellungen werden auch oft in Form von Workshops angeboten. Der Vorteil dabei kann für dich sein: Du erhältst sehr viel Aufmerksamkeit für dein Thema bei geringen Kosten. Denn es befasst sich nicht nur die Anleitung, sondern eine ganze Personengruppe mit deinen Themen.

Welche Konflikte können durch eine systemische Aufstellung gelöst werden?

Es gibt innere Konflikte, die du mit dieser Methode lösen kannst, z. B. wenn du dich hin und her gerissen fühlst zwischen verschiedenen Möglichkeiten. Auch bei äußeren Konflikten, d. h. Streit mit anderen Personen, kann eine systemische Aufstellung sehr hilfreich sein. Du findest damit neue Wege, um mit Familienangehörigen, Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Vorgesetzten usw. Beziehungsprobleme klären zu können.

Es kann eine aktuelle Schwierigkeit sein, die du lösen willst. Aber auch bei Problemen, die du schon länger mit dir herumträgst, ist diese Methode zur Bewältigung von Konflikten hilfreich.

3 Erwartungen, die mit systemischen Aufstellungen erfüllt werden können

Mit diesen Erwartungen bist du in einer Aufstellung richtig:

Eine länger zurückliegende Situation oder z. B. ein Familienkonflikt beeinflusst dich immer wieder. Du hoffst, durch diese Methode beispielsweise eine Enttäuschung überwinden zu können.
Du bist mit dem Gespräch über ein Problem nicht ausreichend oder gar nicht weitergekommen und suchst eine Anregung, einen neuen Anstoß zur Selbstreflektion.
Du hast aktuell kein konkretes Anliegen, bist aber auf die Methode neugierig geworden. Du möchtest eine systemische Aufstellung einfach mal in einem Workshop ausprobieren. Du suchst also eine Möglichkeit, eine neue Herangehensweise zu beobachten oder mitzuerleben, ohne selbst ein Thema einzubringen.
Die Erwartungen solltest du jedoch nicht zu hoch schrauben, auch wenn eine systemische Aufstellung sehr intensiv ist und immens viel bewirken kann. Eine einzelne Aufstellung kann gravierende Probleme nicht komplett lösen, aber trotzdem oft viel mehr bewirken als ein reines Gespräch von gleichem zeitlichem Umfang.

Warum du bei diesen 3 Erwartungen eine andere Methode wählen solltest:

1. Konfliktbewältigung: Wo kann ich meine Fähigkeiten erweitern?

Dir geht es nicht um eine konkrete Konfliktlösung, sondern um eine generelle Verbesserung des Umgangs mit Konflikten. Du gerätst in verschiedensten Auseinandersetzungen mit anderen Menschen in Stress. Ob es nun um das Eingeparkt werden durch einen anderen Verkehrsteilnehmer geht oder um den Streit mit einem Familienmitglied. Du suchst eine Möglichkeit, um generell selbstbewusst werden zu können.

Bei systemischen Aufstellungen geht es um einen konkreten einzelnen Konflikt. Deshalb bist du z. B. in einem Kurse mit dem Titel „Selbstbewusster werden“ oder in Einzelberatungen dann besser aufgehoben. Denn dabei kann die Zielsetzung auf Konfliktbewältigung im Allgemeinen als Herausarbeitung von Fähigkeiten gelegt werden.

2. Psychologische Hilfe: Wo ich schnelle Tipps bekomme

Bei einer systemischen Aufstellung zieht dich nicht der Psychologe allein den Berg hinauf!
Hilfe vom Psychologen? Systemische Aufstellungen sind anders!

Du wünscht dir einen ganz konkreten Tipp bzw. Ratschlag von anderen Menschen, der deine Schwierigkeiten optimal löst. Das bedeutet, du möchtest am liebsten das Problem erzählen und jemand anderes soll dir sagen, was du am besten tun sollst. Das ist vergleichbar mit körperlichen Beschwerden, bei denen du zum Arzt gehst und ein Medikament erhältst.

Möchtest du auf jeden Fall vom Psychologen selbst eine konkrete Rückmeldung zu deinem eigenen Thema, dann bist du in einer Gruppenmethode generell nicht gut aufgehoben. Da nicht jeder in einem Aufstellungsworkshop sein Thema einbringen kann, ist es dann besser, eine Einzelberatung bei einem Psychologen zu wählen.

3. Auseinandersetzung schlichten: Womit ich anderen Menschen helfen kann

Du möchtest Konflikte zwischen anderen schlichten und hoffst, durch eine Aufstellung dazu befähigt zu werden, diese Methode selbst bei anderen einsetzen zu können. Um in verantwortungsbewusster Weise Aufstellungen selbst als Anleiter/in durchführen zu können, benötigt es jedoch eine viel umfangreichere Ausbildung.

Versuche es also nicht selbst, sondern engagiere eine Person für eine Hilfe vor Ort (z. B. am Arbeitsplatz), die im Rahmen ihrer mehrjährigen Ausbildung in systemische Beratung oder Therapie die Durchführung von systemischen Aufstellungen erlernt hat.

Worauf sollte ich bei der Wahl des Anleiters achten?

Achte auf die Qualifikationen von Anleiter/innen, auch wenn ein Workshop in den Räumen eines anerkannten Bildungsträgers durchgeführt wird! Es gibt keine geschützte Berufsbezeichnung, die festlegt, wie umfangreich und qualifiziert die Ausbildung von Kursleiter/innen sein muss. Und das kann sich fatal auswirken, denn wie tief sich eine systemische Aufstellung auswirkt, kann nie vorhergesehen werden. Nicht ohne Grund hat sich diese Methode ursprünglich aus der systemischen Familientherapie entwickelt. Es handelt sich also um ein Verfahren, welches eigentlich nur Personen anwenden sollten, die eine therapeutische Ausbildung haben, um z. B. bei Bedarf auch Teilnehmer/innen auffangen zu können.

Leider gibt es in diesem Bereich sehr viele „schwarze Schafe“. Oftmals sehe ich Angebote von Personen, die selbst nur ein oder zwei Wochenenden in einer Ausbildung waren und einen ganz anderen Grundberuf haben. Buche daher eine Aufstellung nur bei jemandem, der eine mehrjährige Ausbildung in systemischer Beratung oder -therapie und möglichst auch einen Beruf im sozialen Bereich erlernt hat (Psycholog/innen, Sozialpädagog/innen, Erzieher/innen, Lehrer/innen usw.).

Außerdem solltest du unbedingt auf die jeweilige Schule achten, nach welcher der Anbieter die systemischen Aufstellungen praktiziert. Ich empfehle dir diese Methode nach der Denkweise von Virginia Satir. Sie beinhaltet eine sehr wertschätzende Haltung, die sich auf deine Stärken und Fähigkeiten konzentriert.

Denn viele Medien haben schon über die Gefahren und Risiken des Vorgehens bei Kursen berichtet, die nach der Schule von Bert Hellinger arbeiten. Diese Heilslehre wird oft als sektenhaftes Vorgehen bezeichnet. Daher hat sich auch z. B. die „Deutsche Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie“ (DGSF) von Bert Hellinger distanziert. Eine zugehörige Stellungnahme des DGSf findest du hier.

In Aufstellungen nach Bert Hellinger gibt der Anleiter seine Vorstellungen vor, wie das Problem zu lösen sei. Die dabei angewandte Theorie ist aber auch durchsetzt von den Moralvorstellungen Bert Hellingers. Oft erkennst du diese Grundhaltung auch schon an der organisatorischen Struktur des jeweiligen Workshops. Denn wenn der Anleiter selbst die Problemlösungen vorgibt, dann benötigt eine Aufstellung deutlich weniger Zeit. Ich sehe oft Angebote, in denen eine Vielzahl an Aufstellungen in einem Workshop durchgezogen werden sollen. Eine wertschätzende und behutsame Vorgehensweise beinhaltet jedoch meiner Meinung nach maximal 2 Aufstellungen an einem Ganztagesworkshop.

Wenn die Beschreibung des Seminares keine Auskunft über die zugrunde liegende Ausbildung der Kursleiter/innen gibt, frage vorher nach! Du hast ein Recht zu erfahren, worauf du dich einlässt.

Solltest du noch unsicher sein, ob eine systemische Aufstellung für dich passend sein kann, dann sprich mit dem/der Kursleiter/in darüber vorab. Anleiter/innen sollten ein Eigeninteresse daran haben, deine Erwartungen auch erfüllen zu können, denn nur zufriedene Teilnehmer werden ihn/sie weiterempfehlen oder wiederkommen.

Falls du Interesse an einer solchen Aufstellung bei mir bekommen hast, dann melde dich einfach bei mir per Email oder Telefon. Meine Kontaktdaten findest du hier.

Welche Erfahrungen hast du mit Aufstellungen? Teile es mir im Kommentar mit!

Gehe deinen Weg, jetzt!

Viel Erfolg dabei wünscht dir 

Petra Ahrweiler

P.S.: Ich freue mich auf deinen Kommentar hier unten drunter. Dein Kommentar erscheint, nachdem ich ihn freigeschaltet habe, um Spam zu vermeiden.

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Petra Ahrweiler

Ich bin Psychologin, Paar- und Familientherapeutin.

Als Scheibenwischer bei Konflikt- und Krisenwetter verhelfe ich dir zu klarer Sicht und sicheren Schritten auf deinem Weg zu Lebensfreude, Harmonie und innerer Ruhe.

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